Es ist Samstag Abend im Amphitheater Gelsenkirchen. Schlechtes, weil regnerisches Wetter hält die nahezu 6000 weiblichen Besucher des Coke SoundUp Festivals mit Good Charlotte nicht davon ab lauthals nach ihren Lieblingen zu schreien.
Zunächst werden noch schnell Meet & Greets mit der Vorband “One Night only” verlost, die immer die Vorabband bei den Coke SoundUp Shows sind.
Die Lieder ihrer Playlist sind musikalisch nicht der Höhepunkt und im Vergleich zu Good Charlotte’s späterer Bühnenshow war die ihrige quasi wie eine scheinbar lästige Probe. Einzig der Keyboarder der Band zeigte, dass er Spaß hatte Musik zu machen und warf immer wieder seinen lockigen Kopf in den Nacken und hämmerte mit Begeisterung auf den Tasten. Der Rest der Band konnte sich davon wohl aber nicht anstecken lassen. Mehr als eine lose Floskel “We love Germany. It’s one of our favourite countries.” ließ sich nicht aus dem Sänger rausbringen. Nach einer halben Stunde verließen “One Night only” die Bühne und machten Platz für die Headliner des Abends.
Mit einem Boot wurde die Band bis an die Bühne gebracht [hinter der Bühne verläuft ein Fluss].
Und beim ersten Song war die mehr Stimmung als zuvor. Alle Bandmitglieder zeigten vollen Einsatz. Möglicherweise lag das auch am Alkoholkonsum, den Sänger Joel Madden schon zu Beginn der Show an den Tag legte. So kam er ganz wie ein Rockstar schon mit einem Bierbecher auf die Bühne.
Man erkannte schnell, dass die Textsicherheit der Besucher hier deutlich besser war als bei der Vorband. So konnte man zunehmend sehen wie die Stimmung immer besser wurde. Trotz des schlechten Wetters verharrten die knapp 6000 Besucher auf ihren Plätzen und lauschten der Musik von Good Charlotte.
Die Show wurde sehr gut inszeniert. Schade nur, dass es auch für die VIP’s keine Gratisgetränke gab.
Wo ist der Veranstalter schließlich schon mal ein Getränkehersteller?
Foto: Gordon Binder – BRANZFINDER
(c) BRANZFINDER