Este, Danielle und Alana aus Kalifornien galten mit HAIM schon als Band der Stunde bevor überhaupt ihr Debüt-Album „Days Are Gone“ veröffentlicht wurde. Viele bekannte Produzenten haben am Debütalbum der drei Schwestern mitgewirkt. Darunter Ariel Rechtsaid (Vampire Weekend/ Usher) oder James Ford (Florence and the Machine/Arctic Monkeys). So kommt es nicht von ungefähr, dass Days are Gone sehr international klingt. R`n´B trifft Folk. Eine Mischung, die es so nicht sehr oft zu hören gibt. Das Album startet furios mit “Falling”. “I’m a slave to the sound” heißt es im Text und ja, der geneigte Hörer kommt nicht umhin, sich ganz den Klängen von HAIM zu widmen. Danach geht es ebenso stark mit Forever weiter. Einem Song, der durch seine stringente Klanglandschaft und seine Direktheit punkten kann. Eine klare Beatline sorgt hier für den Rhythmus, der in den Strophen von leichten Hi-Hat Klängen des Schlagzeugs unterstützt wird. Am Ende kommen dann noch einige Gitarren zum Einsatz, die den Gesang deutlicher gelten lassen als der Rest. Den dritten Song des Albums bildet schließlich “The Wire”. Die Single, die schon vorab Lust auf Days are Gone machen sollte, schafft auch auf dem Album den ersten kleinen musikalischen Wechsel. Die drei Schwestern klingen hier leicht anders im Vergleich zu den ersten beiden Songs. Das Ganze könnte auch zur Untermalung eines Tanzfilms a la Footloose eingesetzt werden. Das ist mit dem Rest des Albums eher nicht möglich. If I could Change your Mind weiß trotz der Herzschmerzthematik zu überzeugen, weil es im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Songs auf Überflüssiges verzichtet. Eines der besten Lieder ist aber wohl Don’t save me. Ein Song, der schon früh auf Spotify und anderen Musikplattformen zu hören war. Hierbei wurde wieder auf einen starken Rhythmus mit Gitarre und klopfendem Bass gesetzt. Eine Mischung, die es wahrlich in sich hat. Nicht minder schlecht ist der Titeltrack gelungen. Wieder ein Song, der einen speziellen Song, der nicht zwingend für das Radio tauglich ist, aber darauf auch nicht angewiesen ist. Dennoch klingt er mancher Stelle ein wenig nach Pop. Zu dem Rest des Albums braucht man da schon nicht mehr viel zu erzählen. Die Zeit, die benötigt würde, um darüber wieder etwas zu lesen, sollte lieber zum Anhören der Platte verwendet werden. Die elf Lieder von HAIMS Days are Gone sind Pop, Folk und R’n'B zugleich. Ein rundum gelungenes Erstlingswerk der drei Schwestern aus Los Angeles.
TRACKLIST:
01) Falling
02) Forever
03) The Wire
04) If I Could Change Your Mind
05) Honey & I
06) Don’t save me
07) Days are Gone
08) My Song 5
09) Go Slow
10) Let Me Go
11) Running If You Call My Name
Tourtermine:
18.11. Frankfurt, Jahrhunderthalle mit Phoenix
19.11. München, Zenith mit Phoenix
21.11. Berlin, Columbiahalle mit Phoenix
22.11. Düsseldorf, Electric Hall mit Phoenix
25.11. Hamburg, Grünspan mit special guest Saint Raymond
26.11. Köln, Bürgerhaus Stollwerck mit special guest Saint Raymond