Die 28-jährige Emma Longard tourt derzeit mit Miriam Bryant durch die Bundesrepublik. Vor dem Konzert in der Kölner Werkstatt trafen wir die Sängerin aus Hamburg.
Du hast ebenso wie Miriam Bryant eine außergewöhnliche Stimme, aber in einer anderen Stimmlage. Wie ist das Tourleben mit ihr?
Es ist schon das zweite Mal, dass ich mit ihr auf Tour bin. Das ist sehr schön. Allerdings sehe ich sie ja immer erst bei den Konzerten, weil wir ja nicht in einem Tourbus fahren. Aber wir teilen uns einen Backstageraum und ihre Musiker sind auch immer nett.
Wie würdest Du deine Musik beschreiben? Was macht sie aus?
Ich mache sie aus und der Rest ist Pop.
Von wem oder wodurch lässt Du dich inspirieren?
Von Vielem. Einerseits gibt es Musiker, die ich bewundere und andererseits das alltägliche Leben für die Texte. Bei den Musikern sind es meistens Singer/Songwriter. Insgesamt eher die ruhigere Richtung.
Warum singst Du auf Englisch und nicht auf Deutsch?
Weil die Musik, die ich mache und die ich höre, immer englisch war. Die deutsche Sprache habe ich nie mit der Musik verbunden, die ich mache und insofern wollte ich nie deutsche Musik machen.
In einem anderen Interview hast Du erzählt, dass London deine Lieblingsheimat Nummer 1 wäre. Was fasziniert dich an der Stadt so sehr? Vielleicht auch im musikalischen Bereich?
Musikalisch gar nicht so viel. Ich mag die Punkbewegung, die es dort gibt, aber das ist nicht unbedingt meins. Ich mag einfach, dass die Stadt so groß ist und die Menschen so offen sind. Es gibt für mich nicht eine ganz besondere Sache, die London zum absoluten Höhepunkt macht. Ich mag die Atmosphäre da.
Im nächsten Jahr soll dein Debütalbum erscheinen. Was dürfen wir erwarten?
Ich habe sehr lange daran gearbeitet. Schließlich habe ich noch keines veröffentlicht. Man kann nicht unbedingt das Gleiche wie auf der EP erwarten, das war eher ein Vorgeschmack. Ich habe das Ganze ein wenig weiterentwickelt und es wird in eine noch ruhigere Ecke gehen. Aber noch arbeite ich daran.
Was hörst Du privat und was würdest Du niemals hören?
Also Singer/Songwriter höre ich gerne und britische Bands mag ich gerne. Ich mag alles, wo man merkt, dass es der Sänger, auch selber geschrieben hat und es auch so meint. Dementsprechend würde ich nie Retortenpop oder zusammengecasteten Kram hören. So manche härtere Musikrichtung schließe ich auch aus, weil ich da einfach keine Lust draufhabe.
Mit wem würdest Du gerne mal zusammenarbeiten?
Auch mit sehr vielen. Bei Stevie Wonder würde ich Ja sagen, wenn er anruft. Auch bei Lionel Richie wäre ich nicht abgeneigt. Elton John…
In diesem Jahr hast Du sowohl auf dem Reeperbahnfestival als auch auf dem First We Take Berlin Festival gespielt. Wie hast Du die beiden Festivals erlebt?
Unterschiedlich. Das schöne beim Reeperbahnfestival war ja, dass ich in Hamburg wohne. Da hatte ich keine lang Weg dahin und so war es sehr entspannt. Für mich war es schön mal dort zu spielen. Bisher war ich in jedem Jahr als Zuschauer dabei und jetzt durfte ich selber spielen. Ich habe da in einem Tabledanceladen gespielt. Links und Rechts von mir waren so Stripperstangen. Das war eine interessante Sache. Berlin war für mich nicht so festivalartig. Ich bin eben hingefahren und nach dem Auftritt wieder weg, weil wir nicht dort übernachtet haben. Es hat aber Spaß gemacht.
Wie haben die Leute auf deine Musik reagiert?
Gut. Wenn sie die Musik nicht gut fanden, dann haben sie mich es nicht merken lassen.
Welche Pläne hast Du für 2014?
Zum Beispiel das dann veröffentlichte Album zu promoten. Auftreten und Musik machen. Vielleicht noch ein wenig neue Musik schreiben. Ansonsten glücklich sein und Spaß haben.
Vielen Dank für das Interview!